Liebeszeiten 2019
kellertheater bremgarten

Ensemble Kellertheater

Der Drache

Allgemein
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Seit Jahrhunderten beherrscht ein Drache die kleine Stadt und verlangt jedes Jahr eine Jungfrau als Opfer. Ein Ritual, gegen das sich die Bürger schon lange nicht mehr wehren. Als ein fremder Held auftaucht und gegen den Drachen kämpfen will, wird klar: Der Drache hat viele Köpfe und die Verhältnisse sind komplex. Die Bürger unternehmen alles um den Rettungsversuch zu verhindern.

Das Kellertheater Bremgarten zeigt diese humorvolle Parabel über Macht, Korruption und Liebe als düster-komisches Märchen mit viel Musik.

 

Sponsoren

Die Produktion Der Drache wird unterstützt von

Swisslos-Fonds Kanton Aargau
Migros-Kulturprozent
Dambach-Stiftung, Villmergen
Ortsbürgergemeinde Bremgarten
Einwohnergemeinde Bremgarten
BDWM Bremgarten
Kulturstiftung Dora und Dr. Hans Weissenbach, Bremgarten
Gönnerinnen und Gönner des Kellertheaters Bremgarten

Herzlichen Dank

 

Künstlerische Leitung

Simon Ledermann – Bearbeitung & Regie

Geboren 1969. Aufgewachsen in Obwalden. Lebt mit seiner Familie in Zürich. Ausbildung an der Schauspiel Akademie Zürich (heute: Zürcher Hochschule der Künste). Seither als frei­schaffender Regisseur, Autor und Schauspieler tätig.
Als Autor und Regisseur schreibt, entwickelt und inszeniert er Theaterstücke und Performan­ces mit professionellen Gruppen und Laienensembles. Dazwischen arbeitet er immer wieder als Schauspieler und Sprecher in freien Produktionen.
2009 gründet er mit Michael Wernli das Musikkabarettduo LedermannWernli.
Für das Kellertheater Bremgarten inszenierte er "Die Ballade von der Typhoid Mary" und "Das gefrorene Herz". Zudem war er Co-Autor der Jubiläumsproduktion "Fiire".

www.simonledermann.ch

 

Peter Spalinger – Bühne

Geboren 1947 und aufgewachsen in Zürich, Grafiker SGD, lebt in Bremgarten. Seit 1984 Inhaber eines Ateliers für Gestaltung in Bremgarten. Zuvor arbeitete er 17 Jahre bei Müller-Brockmann in Zürich, davon fünf Jahre als Atelier-Chef. Sein erstes Bühnenbild für das Keller­theater Bremgarten entwarf er 1971. Seither hat ihn die dreidimensionale gestalterische Auseinandersetzung mit einer szenischen Geschichte, den Figuren, ihren Darstellern und der Regie nicht mehr losgelassen. In den vielen Jahren entstanden mehr als 50 Bühnenbilder für das Kellertheater Bremgarten und für andere Bühnen. Im Sommer 2012 gestaltete er für das Landschaftstheater Mit Chrüüz und Fahne die Bühnen des ersten Teils rund um das Schloss Hilfikon.

Die Entwürfe auf der realen Bühne umzusetzen, stellt ihn vor immer wieder neue Heraus­forderungen. Doch viel mehr als die technischen und szenischen Probleme und der vorhan­dene Zeitdruck wiegen für ihn die Lust an der persönlichen Realisierung und die freund­schaftliche Zusammenarbeit im ökonomisch freieren Umfeld der Frei-Zeit. So hat ihn das Kellertheater Bremgarten in seiner persönlichen und beruflichen Entwicklung stark geprägt.

 

Barbara Medici – Kostüme

Barbara Medici lebt und arbeitet in Luzern.

Ausbildung zur Haute Couture Schneiderin für Damen, Theaterschneiderin im Luzerner Theater, Herrenabteilung, Gewandmeisterin für Damen und Herren. Anstellungen als Gewandmeisterin an den Theatern St. Gallen, Solothurn, Bern und Biel. Ausstattungen als Kostümbildnerin und Gewandmeisterin an den Theatern Stans, Malters, Sarnen, Ruswil, Ettiswil, der Kellerbühne St.Gallen und Ravensburg. Gewandmeisterin bei Wetterleuchten, Freilichttheater der Seebühne Luzern 2013.

Am Kellertheater Bremgarten schuf sie die Kostüme für die Inszenierungen Die Ballade von der Typhoid Mary (2014) und S gfrornig Härz (2015).

 

 

Christov Rolla Bearbeitung & Musik

Geboren 1977 im luzernischen Seetal. Lebt und arbeitet in Luzern.

Ausbildung zum Primarlehrer am Lehrerseminar Hitzkirch und Studium der Chorleitung und Schulmusik II an der Musikhochschule Luzern. Seither arbeitet er vorwiegend als Theater­musiker, Chorleiter, Komponist und Musikant.

Er leitet das A-Capella-Ensemble Integral sowie den Johanneschor Kriens und ist Pianist des Chanson-Duos Canaille du jour. Als Theatermusiker ist er sowohl für professionelle Ensemb­les (Luzerner Theater, luki*ju theater luzern) wie auch für ambitionierte Laiengruppen tätig (Willisau, Stans, Sarnen, Ruswil, Bremgarten, Mit Chrüüz und Fahne 2012 in Hilfikon, u.a.).

Am Kellertheater Bremgarten war er für die Musik verantwortlich in:
Shakespeare: Sommernachtstraum (2008); Ödön von Horvàth: Figaro lässt sich scheiden (2009); Jürg Federspiel / Simon Ledermann: Die Ballade von der Typhoid Mary (2014), Paul Steinmann: Polenliebchen (2016); Rebecca Schnyder, Guy Krneta, Simon Lederman, Paul Steinmann: FiiRE (Jubiläumsproduktion 2017).

 

Mariana Coviello – Choreografie

Geboren in Luzern, studierte in Baden und in Köln Bewegungspädagogik und Elementaren Tanz. Anschliessend absolvierte sie eine weitere Ausbildung in Choreografie und Zeitgenös­sischem Bühnentanz. Sie bekam ein Stipendium in der Jennifer Muller Company in New York. Seit vielen Jahren ist sie freischaffende Tänzerin, Pädagogin und Choreografin.

Tanztheater, Jugendmusicals und Theaterstücke gehören zu ihrem Repertoire. Sie spielte u.a. im Musical Kleiner Mann was nun am Luzerner Theater, in Cabaret auf Schweizer Tournee, Dance Makabre in Graz, Zaubernacht am Bernhardtheater Zürich.

Mariana Coviello unterrichtet seit einigen Jahren in der eigenen Tanz-Ballettschule 117 in Luzern. Zudem arbeitet sie in vielen Theatern als Choreografin mit, etwa mit den Regisseuren Louis Naef, Ueli Blum, Reto Ambauen, Simon Ledermann, Dodó Deér, Hannes Leo Meier und Adrian Meyer.
Am Kellertheater Bremgarten war sie in der Jubiläumsinszenierung Fiire (2017) für die Choreografie verantwortlich.

www.marianacoviello.ch

 

Jewgeni Schwarz

Jewgeni Schwarz wurde am 21. Oktober 1896 in der russischen Stadt Kasan (etwa 800 km östlich von Moskau) als Sohn eines Arztes geboren und wuchs im nördlichen Kaukasus auf. Bis zur Revolution studierte er Jura in Moskau und Rostow. Als sein Vater im Ersten Welt­krieg an die Front geschickt wurde, musste Jewgeni Schwarz für den Unterhalt der Familie sorgen. Er nahm Gelegenheitsjobs an, arbeitete und spielte an den Theatern von Rostow und Leningrad. Ab 1922 war er als Redaktor für Zeitschriften tätig und lektorierte zusammen mit Daniil Charms Kinderbücher im Staatsverlag OGIS. Ab 1930 arbeitete er als Theaterdrama­turg, dann als freier Schriftsteller. 1931 begann die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Nikolai Akimow, der fast alle Schwarz-Stücke am „Teatr Komedii“ (Theater der Komödie) uraufführte. Seinen ersten grösseren Bühnenerfolg feierte er 1938 mit Die Schneekönigin.

Während der Leningrader Blockade 1941 – als die Truppen Nazi-Deutschlands die Stadt belagerten und aushungerten – wurde er evakuiert. Er war zuvor als kriegsdienstuntauglich erklärt worden. Bis zum Kriegsende lebte er in Taschkent. Dorthin war in fünf Douglas-Flug­zeugen auch das „Teatr Komedii" verschickt worden, mit dem er weiterhin eng zusammen­arbeitete. Für seine Geschichte einer jungen Ehe erhielt er keine Spielerlaubnis, Der Drache wurde 1944 nach zwei öffentlichen Generalproben zu einem Gastspiel in Moskau verboten. In den Nachkriegsjahren verschärften die Behörden die Zensurpraxis, und Schwarz’ Mär­chenstücke wurden deshalb kaum gespielt. 1949 begann er mit Tagebuchaufzeichnungen, die postum als Memoiren veröffentlicht wurden. Er starb nach langer schwerer Krankheit am 15. Januar 1958 in Komarowo bei Leningrad.

Jewgeni Schwarz verfasste Novellen, Erzählungen und Kindergedichte. Berühmt wurde er aber vor allem durch seine meist satirischen Märchendramen. Er schrieb etwa 30 Theater­stücke. Oft benutzte er Motive der Brüder Grimm, Hans Christian Andersens oder des französischen Märchensammlers Charles Perrault, griff aber auch auf Figuren der alten russischen Volksmärchen zurück. „Jewgeni Schwarz war ein Märchenerzähler, der es fertig brachte, uns durch alle Zauberlabyrinthe zu führen und mit der Nase auf das wirkliche Leben zu stossen“ (Dimitri Moldawski). Und: „Schwarz verstand es, ein Märchen zu schaffen, das mit den ihm eigenen Gesetzen die Gegenwart widerspiegelt“, heisst es noch vorsichtig in der 1970 erschienenen DDR-Ausgabe seiner Stücke.

Der Drache entstand im Jahre 1943. Das Stück ist ein Gleichnis für das Zusammenspiel von Tyrannei und knechtseligem Untertanengeist. Damit zielte es satirisch sowohl auf den Nationalsozialismus Hitlers wie auf die stalinistische Diktatur. Offenbar verstanden die mächtigen Zensurbehörden durchaus die Brisanz des Stückes, als sie es 1944 verboten. Seine Uraufführung erlebte es erst 1961, also nach dem Tod des Autors, in Nowa Huta, dem Arbei­terstadtteil Krakaus (Polen).

Überall bietet sich der Anblick einer Gesellschaft, die weitgehend verderbt ist, nicht frei sein möchte, daran gewöhnt ist, im Hause des Mordes und des Verrates sich einzurichten.“
(Der Literaturwissenschafter Hans Mayer über „Der Drache“)