Liebeszeiten 2019
Klaus Merz und Theres Roth-Hunkeler verbindet eine lange Freundschaft, die in den 80er Jahren bei einer Schreibwerkstatt begann, die von Klaus geleitet wurde. So werden die beiden in Bremgarten zusammen auftreten und je aus ihren eigenen Werken lesen.
Klaus Merz wird aus «firma» lesen. «firma konfrontiert uns mit Szenen aus dem Alltag einer fiktiven Firma, aufgeschrieben als Chor, in Wir-Form. Eine Chronik über 50 Jahre. Der Betrieb als Weltumwälzmaschine. – Und da sind auch Gedichte, in denen das Beiläufige gross herauskommt. Hie wie dort herrscht eine unvergleichliche Heiterkeit. Aber nicht täuschen lassen: Der Tod ist nie weit weg.» (Jurybegründung der SWR-Bestenliste vom März 2019)
Die Luzerner Zeitung hat einen Artikel zu dieser Lesung veröffentlicht.
Klaus Merz, geboren 1945 in Aarau, lebt in Unterkulm/Schweiz. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Hermann-Hesse-Literaturpreis 1997, Gottfried-Keller-Preis 2004, Aargauer Kulturpreis 2005, Werkpreis der schweizerischen Schillerstiftung 2005, Basler Lyrikpreis und Friedrich-Hölderlin-Preis (beide 2012) sowie zuletzt Rainer-Malkowski-Preis (2016) und Christine-Lavant-Preis (2018). Bei Haymon: Am Fuß des Kamels. Geschichten & Zwischengeschichten (1994, bei HAYMONtb 2010), Kurze Durchsage. Gedichte & Prosa (1995), Jakob schläft. Eigentlich ein Roman (1997, 6. Auflage, HAYMONtb 2013), Kommen Sie mit mir ans Meer, Fräulein. Roman (1998), Garn. Prosa & Gedichte (2000), Adams Kostüm. Drei Erzählungen (2001), Das Turnier der Bleistiftritter. Achtzehn Begegnungen (2003), Löwen Löwen. Venezianische Spiegelungen (2004), LOS. Erzählung (2005, HAYMONtb 2012), Priskas Miniaturen. Erzählungen 1978–1988 (2005), Der gestillte Blick. Sehstücke (2007), Der Argentinier. Novelle (2009, HAYMONTB 2016), Aus dem Staub. Gedichte (2010), Unerwarteter Verlauf. Gedichte (2013), Helios Transport. Gedichte (2016), zusammen mit Nora Gomringer, Marco Gosse, Annette Hagemann und Ulrich Koch Flüsterndes Licht. Ein Kettengedicht (2017) und der Prosa- und Lyrikband firma. Seit Herbst 2011 erscheint bei Haymon die Werkausgabe Klaus Merz in mehreren Bänden. 2020 erscheint mit der Erzählung Im Schläfengebiet ein Sonderdruck in bibliophilem Gewand und mit einem Begleitwort von Beatrice von Matt.
www.haymonverlag.at/autoren/klaus-merz/
«Erinnerung besteht aus Jahreszeiten. Aus Häusern mit tiefliegenden Satteldächern vor dunklen Wäldern. Unsere Geschichten lagern in den Wiesen, den Weilern und den alten Wegen. Und in unseren Nachgeborenen». So lautet der letzte Kurztext mit dem Titel «Und so fort» zu einem Landschaftsbild in der neuesten Publikation von TRH. Und mit diesen knappen Sätzen sind wichtige Themen ihres Schreibens angedeutet: Erinnerung, Landschaft, häufig eine nördliche Landschaft, Konstellationen, oft Familienkonstellationen. Die Autorin richtet sich dabei durchaus nach dem Satz von Tolstoi aus, der besagt, dass sich alle glücklichen Familien glichen, jede unglückliche Familie aber auf ihre eigene Art unglücklich sei. Das zeigt sich besonders eindrücklich in ihrem letzten Roman «Allein oder mit andern», in dem ein Familiengefüge gründlich ins Wanken geraten ist.
«Schreiben hat nicht nur, aber auch mit Sehnsucht zu tun. Diese Sehnsucht macht Arbeit. Sie zieht und reisst und will genährt werden, zum Beispiel mit Bildern, vor allem aber, natürlich, mit Wörtern und mit Sätzen.» (TRH aus einem Beitrag für 041, Das Kulturmagazin Luzern.)
Theres Roth-Hunkeler, geboren 1953 in Hochdorf/Luzern, lebt in Baar/Zug. War im Erstberuf Lehrerin, der Traumberuf hiess schon ganz früh Leserin. Zweitausbildung als dipl. Erwachsenenbildnerin und längere Sprachaufenthalte in Paris und Florenz. Schreibt und publiziert seit den achtziger Jahren literarische Texte, darunter fünf Romane, ebenso kulturjournalistische Beiträge für Tageszeitungen und Zeitschriften. Sie war während langer Zeit Dozentin für Schreiben &Text an der Hochschule der Künste (HKB) Bern. Letzte Publikationen: ‚Allein oder mit andern‘, roman, edition bücherlese, Luzern 2019. ‚Lange Jahre’, Duo Grande, Bilder von Annelis Gerber-Halter, Texte von TRH, Zytturm Verlag Zug, November 2020. Verschiedene Preise und Auszeichnungen, zuletzt 2020 einen Werkpreis für das neue Romanprojekt ‚Die Standwaage’, erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2021.
