S gfrornig Härz 2015
kellertheater bremgarten

Knuth und Tucek

Heimat – Ein Ammenmärchen

Satire mit Musik und Gesang von Knuth und Tucek

Kontinente driften, Polkappen schmelzen, Millionen wandern, Unionen brechen, Drohnen fliegen, Algorithmen regieren und Volksversteher brüllen, während auf helvetischen Balkonen immer noch die postfaktischen Geranien blühen: Zuhause ist, wo nichts gesprengt wird. Knuth und Tucek, die Königinnen dunkler Märchenstunden, knallen liederliche Farbbeutel an Patrias stahlgraue Fassade, zersingen patridiotische Schierlingsbecher und migrieren musengeküsst und zaunreitend über die Grenzen unheimeliger Vaterländer – eine Heimsuchung der weiblichsten Art, eine Un-Hymne an die Kraft der Kunst.

Die Schauspielerin Nicole Knuth, Enkelin von Gustav Knuth, trägt die Bürde dynastischer Prädisposition mit Wiener Charme und der Gelassenheit der Goldküste. Die klassisch ausgebildete Sängerin Olga Tucek ist geboren und aufgewachsen in Zürich, umzingelt von einer singenden Mutter, von tschechischer Verwandtschaft und dem Lifestyle der Donaumonarchie.
Seit 2004 ziehen Knuth und Tucek zusammen durch die Kleinkunsttheater im deutschen Sprachraum, bewehrt mit scharfen Worten, heftigen Stimmen, zwei Notenständern und einem Akkordeon. Sie erfanden ihr eigenes Genre, das „Heimatfilmtheater“, eine spitzzüngige schwarze Satire mit betörender Wirkung. Zwei gewaltige Stimmen bilden dazu den Soundtrack zum geistig abgründigen Drehbuch. Seitdem haben die beiden in über zehn abendfüllenden Programmen die Teufel des 21. Jahrhunderts an die Wand gemalt.

«Die Rockstars unter den Satirikerinnen», sind Preisträgerinnen des Salzburger Stiers 2011, des Schweizer Kabarett-Preises Cornichon 2013 und des Deutschen Kleinkunstpreises 2014.